Logistik bei Amazon

In der jüngeren Vergangenheit verdichteten sich immer mehr die Gerüchte, dass Amazon nun auch in Deutschland einen eigenen Logistikdienst etablieren möchte. Damit würde der US-Versandhändler in direkter Konkurrenz zu seinem bisherigen Partner DHL treten. Allerdings ist die Ausweitung auf den Logistikdienst für Amazon nichts Neues. So hat der Versandriese bereits in New York in diesem Bereich bereits seine ersten Pionierdienste geleistet und diese auch auf Europa wie Großbritannien und Frankreich ausgeweitet. Begründet werden die Schritte mit den stetig wachsenden Kosten im Bereich der Logistik, sowie mit den zukünftig zu erwartenden Engpässen.


Die Bundesrepublik Deutschland ist allerdings der wichtigste und größte Teil des europäischen Marktes für den US-Konzern. So erwirtschaftete allein die deutsche Vertretung (Amazon.de) im Jahr 2013 einen Erlös von 10,5 Milliarden US-Dollar. Die neue Logistikoffensive geht zunächst von den bislang neun Logistikzentren aus, die über die gesamte Bundesrepublik verteilt sind. Zu den Standorten in Graben, Bad Hersfeld (hier zweimal vertreten), Leipzig, Rheinberg, Werne, Pforzheim, Koblenz und Brieselang, sind noch weitere für die Zukunft geplant. So wird bereits 2016 eines der beiden Zentren in München seinen Dienst aufnehmen und für Hamburg befinden sich die Pläne hierfür noch im frühen Anfangsstadium.


In den bereits bestehenden Standorten konnte sich der Online-Versandhändler als bedeutender Arbeitgeber in diesen Regionen behaupten. Zur Zeit sind bundesweit über 10.000 Mitarbeiter bei der deutschen Vertretung fest angestellt. Allein 2014 wurden weitere 1.400 unbefristete Stellen geschaffen. Für den neuen Logistikdienst möchte der Online-Dienstleister aber nicht nur auf eigene Mitarbeiter zurückgreifen, sondern hier sollen auch externe Dienstleister hinzu gezogen werden. Damit möchte der Konzern die Kosten für einen eigenen Fuhrpark so gering wie möglich halten.


Wie die Pläne in Zukunft aussehen werden, ist bereits in Großbritannien und in Frankreich zu beobachten. Hier können die Kunden noch am selben Tag ihre bestellten Waren in konzerneigenen Packshops abholen. In Frankreich sieht Innovation im Bereich der Logistik bereits einen anderen Weg vor. Hier soll ganz auf die entsprechende Leistungen von Paketdiensten verzichtet werden. Nach Abschluss der noch laufenden Verhandlungen mit einigen Einkaufszentren, soll der Kunde seine Ware in den dort aufgestellten Schließfächern abholen können. Zuvor erhält er eine Nachricht, mit dem zugehörigen Pincode zum Öffnen des Schließfachs, auf seinem Smartphone.

 

 

Neben dem angedachten Einsatz von Drohnen oder Same Day Delivery (das in Deutschland schon für Prime Kunden verfügbar ist), sollen auch private Fahrzeughalter für den Kurierdienst gewonnen werden. Die privaten Fahrer können sich dann, mittels einer App, als Kurier melden und anschließend die Pakete an den Kunden ausliefern. Als weitere Innovation könnte die Zustellung per U-Bahn gesehen werden, die bereits in New York zur Zeit getestet wird.