1943 gründete Ingvar Kamprad ein kleines Unternehmen zum Vertrieb von Konsumartikeln mit Namen - IKEA. Wenige Jahre später erfolgte die Sortimentserweiterung auf den Handel mit Möbeln. Der Begriff setzt sich aus bestimmten Namen im Leben des Gründers zusammen (die Anfangsbuchstaben seines Namens, den Bauernhof der Eltern-Elmtaryd-und sein Heimatdorf-Agunnaryd). Heute ist der Möbelhändler Eigentum einer Stiftung (Stichting INGKA Foundation). Der Gründer der Firma sitzt im Aufsichtsrat. Diese Stiftung ist gemeinnütziger Art und demnach können Steuern gespart und eine Firmenübernahme wird verhindert. Laut der Veröffentlichung auf der Homepage betrug der gesamte Umsatz im Jahr 2014 28,7 Millarden Euro. Allein in Deutschland konnten 4,12 Milliarden Euro (14 Prozent vom Gesamtumsatz) umgesetzt werden, dies entspricht einem Wachstum von 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Der weltweite Erfolg von IKEA ist eng mit der Auslegung ihrer Logistik verknüpft. Es gibt allein in Deutschland aktuell 48 IKEA Filialen (weitere sind in Planung) und 315 in insgesamt 27 Ländern Da jeder Standort ein eigenes Lager hat, setzt Ikea auf eine dezentrale Lagerung. Durch die vielen Länger gelingt es IKEA jederzeit nah am Kunden zu sein. Um alle Waren überall vorrätig zu haben, benötigt IKEA einen relativ hohen Lagerbestand, was bewusst in Kauf genommen wird.
Die geniale Logistikidee von IKEA liegt darin, dass sie schon relativ früh erkannt haben, dass sie die Kunden in ihr Konzept einbeziehen müssen, um Transport- und Logistikkosten zu sparen. Wir
kennen es alle: IKEA Möbel werden zuhause aufgebaut. Schon im Warenhaus werden die Kunden Teil des Logistikkonzeptes von IKEA. Nach dem Gang durch die Ausstellungsräume gelangen die Kunden durch
das Lager zu den Kassen. Die Kunden kommissionieren sich ihre Waren im IKEA Lager selbst, so dass das Unternehmen auf eigene Mitarbeiter verzichten kann, die den Kunden die Waren für die Aufträge
kommissionieren. Um dies zu ermöglichen werden die schnell drehenden Produkte in Kundenhöhe gelagert. Der Nachschub dafür wird in den obersten Regalen gelagert. Eine Umlagerung bei
Nachschubproblemen erfolgt nur Nachts, wenn die Filiale geschlossen ist, damit die Kunden jeden Tag neu ihre Wunschartikel kommissionieren können und es im Tagesablauf nicht zu out of stock
Situationen kommt. Durch diese Kostenersparnisse können auch die Waren günstig verkauft werden. Am Ende wird das Auto voll beladen und die Möbel werden zuhause aufgebaut. So gesehen, spart IKEA
auch am Transport und der Montage der Möbel.
Weitere Aspekte der Logistik:
Der Möbelhändler arbeitet mit vielen Lieferanten zusammen und es werden langfristige Verträge mit optimalen Konditionen geschlossen. Dadurch entsteht der Vorteil, dass die Konditionen auch lange erhalten bleiben. Es gibt jedes Jahr eine neue Produktpalette für einen festgelegten Zeitraum. Somit braucht sich IKEA nur auf diese Produktpalette zu konzentrieren und es erfolgt eine bessere Steuerung. Zudem werden so wenig Materialien wie möglich für die Herstellung der Produkte verwendet, wodurch diverse Logistik-Kosten gespart werden können (z.B. Lager und Transportkosten). Die Materialien werden auch in so kleinen Teilen wie möglich versendet um Platz zu sparen, was weitere Kosten erspart.